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danielaschoetz

Wie es zu meinem Logo kam...

Aktualisiert: 8. Feb.



Schon als ich mich vor Jahren mit dem Thema “Eigene Praxis” auseinandergesetzt habe, habe ich mir eingehend Gedanken darüber gemacht, wie mein Logo denn aussehen sollte.

Wäre doch schön, wenn es mich ordentlich repräsentiert und ich es im besten Falle sogar noch selbst “designt” habe.

Meine ersten Entwürfe gingen dann in Richtung “Baum”. Ich bin ja quasi im Wald aufgewachsen, das passt schon mal - mit tiefgreifenden Wurzeln (symbolträchtig!) und einer Krone, deren Äste sich am Ende zu kleinen Kringeln formen, weil ich die gerne zeichne und mir für etwas elegantere Ausführungen dann leider doch das künstlerische Talent fehlt.

Wie auch immer…

Ich habe dann allerdings sehr schnell gemerkt, dass die eigene Erstellung eines Logos doch nicht mal so schnell nebenbei funktioniert und so wirklich repräsentiert habe ich mich durch meinen krakeligen Entwurf letztlich auch nicht. Das war es dann auch vorerst mit Logo und eigener Gestalterei.

Als es dann im letzten Jahr soweit war und meine Praxis ins Leben gerufen werden sollte, stellte sich erneut die Frage nach einem Logo und dieses Mal war die Idee derart deutlich und klar und auch schnell umgesetzt, dass es fast schon 'wunder-voll' war.

Ein Labyrinth muss es sein, mit dem vierblättrigen Kleeblatt in der Mitte! Völlig klar!

Für sich selbst wäre das Bild wahrscheinlich schon aussagekräftig genug, aber es gibt auch eine Geschichte dazu:

Mir ging es gar nicht gut. Meine Depressionen und Ängste hatten mich wieder in ihre Griffel bekommen und ganz hinterhältig in die Falle gelockt. Aus durchaus nachvollziehbaren Gründen zwar - auch Psychologen sind nur Menschen! - aber vorgeworfen habe ich mir dann natürlich trotzdem, dass ich nicht gut genug auf mich aufgepasst habe. Was mir bei anderen so mühelos gelingt, ist eben bei mir selbst eine andere Geschichte.

Jedenfalls war ich nun aber in diesem Loch und habe meinen Weg heraus gesucht. Nachdem ich selbst Unterstützung in Anspruch nehmen musste und damit die dunkelsten Phasen überstanden hatte, plante ich, etwas zu unternehmen, das ich schon lange machen wollte, mich aber noch nie getraut hatte. Alleine wegfahren!

Sehen, wer zum Vorschein kommt, wenn ich es niemandem recht machen muss außer mir selbst.

Geübten Alleinverreisern mag das ein mildes Schmunzeln ins Gesicht zaubern, für mich war es ein Riesenschritt, der mich viel Überwindung gekostet hat. Allerdings mit dem Gefühl, dass es eine wichtige Erfahrung sein wird, die ich da machen werde.

Und ich habe Recht behalten.

Ich bin in den bayrischen Wald (aber nicht da wo ich herkomme!) gefahren, hab mir für drei Tage ein Hotel genommen und bin wandern gegangen.

Das Wetter war traumhaft und gleich der erste Tag fast schon magisch. Die Strecke, die ich mir ausgesucht hatte führte an einem kleinen rauschenden Bach entlang, über Felder und Wiesen und durch den Wald. Gefühlt alle 100m veränderte sich das Szenario und überraschte mich mit neuen Schauspielen. Gelbe Rapsfelder, ein ganzer Hain mit in voller Blüte stehenden Apfelbäumen, knorrig verschlungene Wurzeln im Wald und nach einem äußersten anstrengenden Aufstieg ein atemberaubender Ausblick auf Niederbayern und sogar in der Ferne die Alpen. Das erste Mal seit langem konnte ich wieder tief durchatmen und mich einfach nur freuen, gerade hier zu sein.

Das Ende meines Weges (vor dem Rückweg) war dann an einer kleinen Kirche in einem kleinen Dorf. Hier wollte ich ein bisschen rasten und ein schöner Kirchgarten lud dazu ein.

Auf dem Rasen war ein Steinlabyrinth angelegt. Dem Selbsterfahrungsaspekt meiner Wanderung treu bleibend, wollte ich sehen, wie es mir beim Abgehen des Weges dann so, nun ja, eben “ging”.

Tja, was soll ich sagen. Wenn man will, kann man ja in alles Metaphern, Symbole und so weiter hinein interpretieren - z.B. “OH! Da glaubt man, man ist schon in der Mitte angekommen, dabei geht es nochmal ganz herum! Wie im richtigen Leben” usw.

Aber um ganz ehrlich zu sein, habe ich diese Art von Labyrinthen nie so ganz verstanden. Der Weg ist ja klar, man muss ihn nur gehen. Was soll mir das denn dann letztlich bringen?

Und mit diesem Gedanken stand ich dann am Ende des Weges auch am Mittelpunkt und dachte: “Und jetzt???”

Ich schaute auf den Mittelpunkt am Boden und jetzt raten Sie mal, was ich dort gefunden habe…

Richtig! Ein vierblättriges Kleeblatt.

Gut. Also noch symbolischer geht es nun wirklich nicht mehr. Und dann wurde mir für mich selbst etwas klar, das ich vorher vielleicht auch schon gewusst hatte, mir aber in der vollen Bedeutung erst in diesem Moment so richtig klar wurde:

Und jetzt? Nichts weiter. Das Glück liegt nicht in einem weit entfernten Ziel oder Zustand sondern immer genau da, wo ich jetzt gerade bin. Ich muss nur hinschauen. Manchmal weiß ich nicht wohin es geht und wie es weitergeht, aber ich weiß, was ich tun kann, um es heraus zu finden und ich kann lernen, dem Leben zu vertrauen. Manchmal ist der Weg klar und vorgezeichnet, aber auch dann muss ich ihn gehen, das kann niemand sonst für mich tun.

Für mich ist mein Logo damit noch viel mehr, als nur ein Bild für meine Praxis. Es steht auch für meine eigene Entwicklung und meine eigenen Höhen und Tiefen. Und dafür, dass auch all das in meiner Arbeit Ausdruck finden darf und hoffentlich dazu beiträgt, anderen auf ihrem ureigenen "Labyrinth-Glücks-Weg" zu helfen.



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